Läuten am Samstag

Nachricht 26. Juli 2022

Glocken läuten wieder in Oyten und Bassen

Nachdem das Ausläuten für verstorbene Gemeindemitglieder in Oyten und Bassen im letzten Jahr eingestellt wurde, sind die Glocken nun wieder in beiden Ortschaften zu hören. „Nach intensiver Beratung hat der Kirchenvorstand beschlossen, das Ausläuten für verstorbene Gemeindemitglieder wieder aufzunehmen.“, heißt es aus dem Kreis der Verantwortlichen.

Das Ausläuten der unter der Woche Verstorbenen erfolgt nun immer an einem Samstag der Woche um 11 Uhr für fünf Minuten. „Das ist ein wichtiger, letzter Liebesdienst der Kirchengemeinde an ihren Mitgliedern“, begrüßt Pastor Michael Weiland die Entscheidung des Kirchenvorstandes, „den so keine andere Institution leisten kann“. Das Glockengeläut ermögliche „für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen, den eröffneten Raum zu nutzen für das Gedenken an die Lieben, für ein stilles Gebet oder eine Fürbitte und sich daran zu erinnern, was uns verheißen ist, nämlich dass bei Gott kein Menschenleben vergessen und verloren ist“, erläutert Weiland dessen Wirkung.

Mit ihrem Beschluss reagiert die Kirchengemeinde unter anderem auf kritische Stimmen der letzten Monate, die ihrem Unverständnis über die Einstellung des Glockengeläuts zum Teil auch in den sozialen Medien Luft gemacht hatten. „Wir haben in den Rückmeldungen ein deutliches Bedürfnis herausgehört, das uns dazu bewogen hat, über den Sachverhalt mit allen Verantwortlichen und Beteiligten noch einmal ins Gespräch zu kommen.“, blickt Pastorin Silke Oestermann auf den Entscheidungsprozess zurück. Denn die Einstellung des Ausläutens im letzten Jahr erfolgte nach Auskunft des Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Dr. Peter Rojem nicht willkürlich oder weil die Kirchengemeinde keine Lust mehr dazu hatte, ihre Verstorbenen auszuläuten, sondern aufgrund guter Argumente. „Wir haben unseren Mitarbeitenden gegenüber eine Verantwortung und uns liegt an ihrem Wohl. Aus diesem Grund, aber auch aus Gründen schwindender finanzieller Ressourcen ist eine Dauerbereitschaft wie bisher einfach nicht mehr realisierbar. Auch Ehrenamtlichen wollten wir eine solche Verantwortung nicht einfach aufs Auge drücken. Darum haben wir nach einem Weg gesucht, der realistisch machbar ist und bei dem wir das Bedürfnis der Angehörigen ernstnehmen.“, schildert der Vorsitzende Rojem den Hintergrund.

Dieser Weg wurde nun gefunden, wie die Kirchengemeinde bekannt gibt, und die Glocken müssen nicht mehr schweigen. „Als Zeichen der Solidarität und Gemeinschaft wünschen wir als Kirchengemeinde uns, dass die Angehörigen durch den Glockenklang wenigstens ein bisschen Trost und Halt in der schweren Zeit finden mögen. Sie sollen wissen: Sie sind nicht allein. Wir denken an sie und beten für sie.“, sind sich alle Verantwortlichen einig.